Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry - niedlich und doch ein wenig ernst

Irgendwie habe ich mich heute sehr schwer getan mit der Entscheidung, was ich in den Kritiktag packe.
Es ist bald Weihnachten und sollte man da nicht vielleicht irgendetwas weihnachtliches machen? Allerdings sind es doch noch genügend Tage, um eine weihnachtliche Kritik einzuschieben.
Doch was macht man so kurz vor Weihnachten?

Ich habe mich heute einfach für eine "halbweihnachtliche" Variante entschieden ;).
Warum "halbweihnachtlich"?
So spielt die Geschichte weder zur Weihnachtszeit, noch hat irgendetwas überhaupt damit zu tun, und dennoch passt es für mich irgendwie in diese Zeit.



Ein Pilot, der in einer Wüste notlanden musste und dabei seine Kindheit Revue passieren lässt. 
Ein kleiner Prinz, der von Planet zu Planet reist und von Situation zu Situation um die Menschen besser zu verstehen. Doch das fällt ihm nicht ganz leicht, denn die Erwachsenen denken auf eine andere Art.
Als er und der Pilot sich in der Wüste begegnen entsteht eine Geschichte, die zugleich zwei Geschichten vereint und den Leser in eine zauberhafte, aber auch nachdenkliche Welt entführen soll.

Es war Liebe auf den ersten Blick, denn von der ersten Seite an wollte und konnte ich dieses Buch nicht mehr zur Seite legen. Zugegeben ist es recht schmal, mit seinen knapp 120 Seiten in der gebundenen Ausgabe, und trotzdem war es innerhalb weniger Stunden beendet.
Antoine de Saint-Exupéry schrieb diese Geschichte mit einer liebevollen, aber doch auch ernsteren Art und schafft es damit den Leser in eine kleine Traumwelt zu entführen und bewegt ihn zugleich zum Nachdenken.

Ein Buch in dem es nicht nur um Freundschaft, Kind sein und die Welt der Erwachsenen geht, denn zwischen den Zeilen findet man deutlich mehr als das. Eine gewisse Angst vor dem heranwachsen, die Flucht aus Enttäuschung und vor Problemen, denen man sich nicht stellen kann. Es steckt soviel mehr in dem kleinen Prinzen, der einen wundervollen Dialog mit dem "gestrandeten" Piloten führt, als man es auf den ersten Blick vermutet.
Der doch kindliche, aber zugleich auch künstlerische Stil des Buches, wird von Antoine mit fantastischen Zeichnungen untermalt, wodurch Text und Bild zu einer Einheit verschmelzen, die ich noch nie zuvor erlebt habe.

Sehr viel mehr kann ich zu diesem einmaligen Werk eigentlich nicht sagen. Doch nicht aus dem Grund, weil es sonst nichts besonderes mehr dazu zu sagen gibt, sondern weil sich jeder selbst auf diese kurze Reise begeben sollte.
Jeder wird es auf seine Art lesen und deuten!


Fazit 
Ein Buch das zauberhafter nicht sein könnte und doch zugleich Ernsthaftigkeit und Kritik in sich birgt.
Eine Gratwanderung, die wohl kaum besser gelingen und die niemand auch noch so wundervoll bebildern konnte, wie Antoine de Saint-Exupéry.
Es ist eine Geschichte, die wegen ihres kindlichen Zaubers und der Botschaft zwischen den Zeilen, perfekt in die Weihnachtszeit passt. Eine Zeit in der man nicht nur die niedlichen funkelnden Lichter sehen, sondern auch ein paar ernstere Gedanken aufnehmen sollte.

1 Kommentar:

  1. Auch wenn mich der "Stoff" so überhaupt nicht interessiert, habe ich deine Rezension sehr gerne gelesen und weiß so zumindest ein bisschen mehr über das Buch. Danke dafür. :)

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