Shining - ein Horror-Klassiker, zu Recht?

Passend zum letzten Kritiktag, schließt sich in dieser Woche Kubricks filmische Interpretation zum Besteller "Shining" an.
Es ist einer der wohl bekanntesten Horrorfilme und ein ewiger Klassiker Kubricks, den ich, mit dem Beenden der Vorlage, unbedingt noch einmal schauen musste.
Dass es dieses Mal anders werden sollte, da ich nun die Vorlage kannte, hatte ich mir schon irgendwie denken können. Schließlich hat Stephen King seine Gründe diese Adaption abzulehnen.
Ich werde an dieser Stelle versuchen das Buch ganz und gar hinter mir zu lassen, um nicht dem ewigen Vergleichen zu verfallen. Auf euch wartet demnach eine reine Filmkritik!


Der Schriftsteller Jack Torrance nimmt einen Job als Hausmeister am Overlook Hotel, während der Wintermonate, an. In dieser Zeit bleibt das große Anwesen geschlossen, weshalb er und seine Familie weitgehend abgeschnitten sind von der Außenwelt. Jack kommt das gerade gelegen, da diese Abgeschiedenheit ihn neu inspirieren und ihn wieder zum schreiben animieren soll.
Doch schon kurze Zeit nach ihrer Ankunft wird seinem hellsichtigem Sohn Danny bewusst, dass das Overlook Hotel eine dunkle und böse Vergangenheit hat. Der ebenfalls hellsichtige Koch Hallorann knüpft schnell Kontakt mit Danny und versucht ihm die Angst vor der bösen Energie des Hotels zu nehmen.
Doch die Abgeschiedenheit und die dunklen Energien des Hauses, die zunächst Jacks Fantasie beflügeln sollten, treiben ihn nach und nach in den Wahnsinn und wird damit zu einer grausamen Gefahr, für seine Familie.



Eine solche Geschichte kann nur unglaublich viel Potenzial bieten: ein verlassenes Hotel, das während der Wintermonate fast völlig abgeschieden ist von der Außenwelt.
Das klaustrophobische oder gar das Gefühl des "Wahsinnig werdens", wird dem Zuschauer damit sehr anschaulich übermittelt. Die Tatsache, dass dieses Hotel auf einem Indianerfriedhof erbaut wurde, und Dannys finstere Visionen tun dabei ihr übriges. 
Kubrick untermalt diese finstere und bedrohliche Stimmung zudem mit einem herausragenden Soundtrack, der zu jeder Szene stimmig eingesetzt wurde. Tiefe und schrille Töne im Wechsel, sorgen immer wieder für Gänsehaut-Momente und damit für eine perfekte akustische Untermalung. 


 "Ich hab geträumt ich hab euch umgebracht. Aber nicht nur das. Ich hab euch beide zerstückelt. Oh, mein Gott! Ich glaube ich verliere den Verstand!"


Und das kann wohl kaum einer besser spielen als Jack Nicholson! 
Bereits ab der ersten Szene wird einem bewusst, dass es für die Rolle des Jack Torrance kaum einen besseren geben konnte. Schauspielerisch ist das hier wahre Sternstunde. Eine grandiose Darstellung, des stetig wachsendem Wahnsinns in einem Charakter. 
Auch Danny Lloyd, der den Danny Torrance  verkörpert, liefert in seinen sehr jungen Jahre eine fabelhafte Leistung. Bei so jungen Schauspielern erschleicht mich ab und an das Gefühl des Fremdschämens, aber hier war nicht mal ein Anflug davon zu spüren.
Ich muss auch gestehen, dass ich Danny Lloyd sogar besser als Shelley Duvall fand. Sie spielte Dannys Mutter Wendy, auf eine, sagen wir mal, merkwürdige Art und Weise. In so mancher Szene fand ich sie befremdlich, in anderer solide und in vereinzelten Situation wiederum grandios. Danny Lloyds Leistungen erschienen mir daneben konstanter.
Insgesamt würde ich aber keineswegs über solcher Leistungen meckern wollen und wenn doch dann wohl eher auf hohem Niveau. Schließlich spielt man hier neben dem herausragendem Jack Nicholson.

"All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes hack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy. All work and no play makes jack a dull boy."



Der Wahnsinn, spitzt sich von Minute zu Minute immer weiter zu und Kubrick schafft damit nicht nur eine bedrohliche, sondern auch eine wahrlich spannende Atmosphäre. 
Die "Schauplatz-Armut" erinnerte mich ein wenig an ein Kammerspiel. Doch damit liefert dieser Film die perfekt inszenierte Ausweglosigkeit und übermittelt spürbar ein klaustrophobische Gefühl.
Auf so manchen Zuschauer mag dieser Film zunächst etwas behäbig wirken, aber gerade das macht seinen ganz eigenen Stil und besonderen Tonus aus. 

Fazit
Nur sehr sehr wenige erzählerische Lücken, verhindern eine Höchstwertung meinerseits.
Kubricks Verfilmung gilt als ein absoluter Klassiker des Horrogenres und das mit vollem Recht.
Auch wenn es nur vereinzelt blutig wird, so ist dieser Film trotzdem nichts für schwache Nerven.
Eine grandiose Kameraführung, ein wiedererkennbarer "Kubrick-Stil", ein atemraubender Score gepaart mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen: das ist Shining!

1 Kommentar:

  1. habe vor kurzem das Buch zu Ende gelesen, den Film muss ich auch mal anschaun

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